Dieses Projekt war seit dem Start im August 2023 ein sehr komplexes Vorhaben, bei dem viele Ehrenamtliche mitgewirkt haben:
Ehrenamtliche haben die Pagode renoviert und aufgestellt, in sehr persönlichen Gedichten Ihre ganz eigene Sicht auf Natur und Kultur beigesteuert, die Pagode zur Verfügung gestellt und die Gäste mit Musik unterhalten, haben zur Eröffnung am 21. April 2024 eine Radtour „Hortus Botanicus“ erfunden und beigesteuert, in ihren Netzwerken informiert, Schilder in Holz gebrannt, Sekt und Selters ausgeschenkt …
Herzlichen Dank allen, die mitgemacht haben! Und auch denen, die noch immer dabei sind!
Haben Sie schon ein Gedicht herausgekurbelt – oder mehrere?
Welches Werk hat Ihnen der Zufall ausgewählt?
Ein kurzes, vielleicht ein Haiku?
Oder mehrere?
Oder eine reife Ballade?
War es vielleicht das erste Gedicht einer Teenagerin?
Vielleicht ein Werk eines Schülers, der erst wenige Monate zuvor aus der Ukraine zu uns kam, das Auftauen von Eis und Schnee in seiner Heimat schildert und den Schrecken, die zutage treten?
War es die Sorge um unsere Natur, die wir nachfolgenden Generationen erhalten wollen oder die zukunftsgewisse Kühnheit der Jugend, die Sie erreicht hat?
Haben Sie lange nachgedacht darüber, waren Sie erfreut, erheitert oder irritiert? Und haben Sie noch und noch und noch eine Kugel aus dem Automaten gelöst?
Mit der Künstlerin Ruth Habermehl, der Geschäftsleitung und Ehrenamtlichen vom Bürger-Café haben wir alles gesichtet und überlegt, was den Besuchern des Botanischen Gartens zumutbar ist, was Sie beschenkt und herausfordert, an glückliche Zeiten oder wehmütig zurückblicken lässt.
Lassen Sie sich ein auf die Jugend, die Weisheit, Kühnheit, eine Prise Dreistigkeit und – die gute alte Liebe! Von allem finden Sie etwas.
Vielleicht inspiriert Sie das Lesen auch, Bücher von Rilke oder Kaléko, Strittmatter oder gar Schiller aus Regal oder Bibliothek zu holen und noch einmal ganz tief in die Dichtung einzutauchen, selbst zur Feder zu greifen oder mit den Enkeln gemeinsam Poesie zu erschaffen. Mögen Sie uns ein weiteres Gedicht einsenden?
Oder gar am Wettbewerb teilnehmen, den wir für gemeinsam mit der Dr.-Hübner-Stiftung für Kinder und Jugendliche ausgeschrieben haben? Die Altersbegrenzung liegt hier am Stiftungszweck begründet, wir bitten um Verständnis.
Kunst liegt im Auge des Betrachters. – und uns interessiert, was Sie erlebt haben mit diesem Kunstprojekt. Schreiben Sie uns (bitte am besten eine Mail).
Eindrücke von der Eröffnung
Zur Eröffnung trug die Dichterin Undine Materni das erste Gedicht vor. Im linken Bild ist die Künstlerin Ruth Habermehl zu sehen, die das literarische Kunstprojekt Ohana Poesie ins Leben gerufen hat. Ohana – Botschaften des Respekts.
Bei Ohana-Texten handelte es sich ursprünglich um literarische Interpretationen von Ikebana Arrangements nach Hellmuth Sudheimer. Sudheimer studierte bei Meister Bokuyo Takeda an der Hongen-Blumenschule in Sendai, Japan.
Aus Dankbarkeit gegenüber der Natur und seinem Lehrer, hat er in den 60er Jahren das erlangte Wissen auf einheimische Blumen in Deutschland übertragen. Er sah in den Gestecken gedankenvolle Sinnbilder und einen Spiegel innerlichster Dinge.
Darauf Bezug nehmend war im ersten Projekt der Ohana-Pagode von Ruth Habermehl 2012 an der Weißeritz den Texten ein Foto des Schülers und seines Meisters unterlegt.
Nach japanischer Anschauung spiegelt sich im Ikebana der Grundbau der Schöpfung wider. Jedes Ikebana-Arrangement beachtet sowohl der Natur als auch der Kunst abgeschaute Gesetze. Das Ikebana ist eine vergängliche Skulptur wie der Vortrag und das Lesen eines Gedichtes.
Wenn Japaner von der Blumenkunst sprechen, sagen sie oft einfach ohana – Hana oder Bana bedeutet „Blume“ oder „Pflanze“. Setzt man im Japanischen den Buchstaben O vor ein Wort, wird ein besonderer Respekt zum Ausdruck gebracht.
In den folgenden Jahren haben andere Schwerpunkte im Vordergrund gestanden: 2013 in Leipzig wurden Gedichte von Frauen Thema, ihr Erleben der Welt in Gedichten in der Pagode an der Weißen Elster. Viele genossen die weiträumige Wiese, die städtische Landschaft.
Nun steht die Pagode im Botanischen Garten und stellt mit den Gedichten Fragen über den Wert von Natur und Kultur, über Beziehungen, Jugend, Liebe und Alter. Was hat dieses literarische Kunstprojekt mit Respekt zu tun? – Entdecken Sie es selbst!
Wenn Sie den Text eines Gedichtes im Garten oder an einem anderen Ort Ihrer Wahl lesen, zeigen Sie ihren Respekt vor dem Ausdruck des Lebens und bringen ihn zum Fließen.
Informationen zur Künstlerin Ruth Habermehl finden SIe hier: http://www.ruth-habermehl.de
Renovierung der Pagode
Weitere Eindrücke finden Sie in unserer Galerie zum Projekt Ohana.
So wurde die Pagode von den Naturfotografen vom Soziokulturellen Zentrum KuHstall e.V. renoviert: Mit viel Liebe, Kraftaufwand, Sorgfalt und bei jedem Wetter. Herzlichen Dank!